Bereits seit 2004 sind ABSYNTHE MINDED als Band unterwegs. Vier Platten hat das belgische Quintett aus Gent um den Sänger und Gitarristen Bert Ostyn bisher veröffentlicht. Die aktuelle „As It Ever Was“ ist ihre fünfte. Vom ersten Ton an zieht die Platte die ganze Aufmerksamkeit auf sich. ABSYNTHE MINDED sind offenbar eine ganz famose Rockband: Gitarre, Gesang, Tasteninstrumente, Schlagzeug und Bass. Und dann im nächsten Klangmoment ganz zweifellos nicht. Da erklingen ein jazzig angehauchtes Kornett, eine swingende Geige und eine vibrierende, schmatzende Hammondorgel. „Wir haben uns nie Gedanken darüber gemacht, was es denn bedeuten könnte, eine normale Rockband zu sein“, lacht Bert Ostyn, „wir machen einfach Musik. Unsere Musik.“ Dafür heimsen ABSYNTHE MINDED Lorbeeren ohne Ende ein. So bescheinigt ihnen das Monatsmagazin Focus Knack bereits 2004, dass ihre Debut-CD „Acquired Taste“ zur wohl besten Platte der Nullerjahre zu zählen ist. Auch die Radiohörer können an den magischen Liedern von ABSYNTHE MINDED nicht vorbeihören. Die Single „My Heroics, Part One” wird folgerichtig von Radio Brüssel zum besten belgischen Stück der Dekade gewählt. Einer der größten Anhänger von ABSYNTHE MINDED ist Tom Barman, der Frontmann von dEUS. Er und seine Truppe nehmen die fünf Genter mit auf ihre Tour quer durch Holland, Portugal und Deutschland.

Magische Melodiebögen mit Suchtfaktor

Was aber macht diese angesprochene magische Sogwirkung der ABSYNTHE MINDED-Stücke aus? Was haben Jan Duthoy an Piano, Orgel und Gitarre, der Kontrabassist und Tastenmann Sergej Van Bouwel, Renaud Ghilbert an der Violine und am Kornett sowie Jakob Nachtergaele am Schlagzeug, die Mannen um Bert Ostyn, was andere Musiker nicht haben? „Zunächst einmal eine ureigenen Bandgeschichte, die damit beginnt,  dass wir uns akustisch und von Django Reinhardt beeinflusst am Swing der Manouches, den französischsprachigen Sinti abarbeiteten“, blickt Bert Ostyn zurück in die Gründerjahre des Fünfers. Die Grundlage für die heutigen magischen Melodiebögen mit Suchtfaktor ist somit gelegt. Die weitere Entwicklung des Stils von ABSYNTHE MINDED, der mehr und mehr elektronische Elemente in die Kompositionen einziehen lässt, ist immer geprägt durch den persönlichen kreativen Geist der einzelnen Multiinstrumentalisten. „Ich entdeckte beispielsweise während meines Studiums zum Toningenieur neben Django Reinhardt auch den Klangkosmos von Miles Davis“, beschreibt Bert Ostyn seine Einflusssphären, „vorher aber waren schon so unterschiedliche künstlerische Charaktere, wie Bobby McFerrin, Roy Orbison oder Nirvana einflussmäßig tätig.“ Allen diesen Künstlern ist eins gemeinsam, der strikte Glaube daran, dass musikalische Schlagbäume dazu da sind, niedergerissen zu werden. „Alles geht, du musst es nur zulassen“ reflektiert Bert Ostyn das Schaffen von ABSYNTHE MINDED, „und dieses Zulassen wurde für uns ein unerschöpflicher Quell für unsere Lieder.“

Stücke voller feiner und großer Momente

Wer auf einem solch einem musikhistorischen Hintergrund denken und handeln kann, dem stehen alle Türen offen. Der darf bewusst zitieren und wird nie kopieren; denn alles dient der Entwicklung eines zutiefst eigenen Stils. Einer musikalischen Vision voller feiner und großer Momente. „Uns geht es beim gemeinsamen Arbeiten an Stücken um nichts anderes, als um die Einzigartigkeit derselben“, erklärt Bert Ostyn, „wie etwa beim Stück ‚Little Rascal’, da hatten wir arabische Klänge im Sinn und sind auf alte Aufnahmen von Cairophon Records, eines der größten arabischen Plattenlabels bis in die 1970er-Jahre hinein, gestoßen und haben diese im Stück auftauschenden Klänge dort gesampelt. Auch hierbei wird unser Arbeitsprinzip deutlich. Alles was wir in ein Lied packen, muss ihm dienlich sein. das Stück ist der Boß.“ Ein weiterer Faktor macht die Musik von ABSYNTHE MINDED so hörenswert. Der Raum, den sie dem Hörer zur Verfügung stellen, indem sie sich der größten Herausforderung für Musiker stellen, nämlich der, eine Note auch mal liegen zu lassen und nicht zu spielen. So bauen sie dem Hörer ein Klanghaus und er darf es möblieren. Bei allem freien kreativen Geist sind ABSYNTHE MINDED Melodiefanatiker. Der Melodie wird nichts geopfert. Sie muss stehen. Was noch steht, ist der aufregende Klangcocktail aus Folk-, Jazz-, Blues, Oriental- und Indierock-Zutaten. Von der intimen, klavierbefeuerten Ballade über popdurchtränkte Mitsingverse und schlendernde, melancholische  Rhythmen bis hin zur episch anmutenden Taschenoper. Ein Mix, der zudem noch so gelassen und zurückgelehnt vorgetragen wird, dass jeder Lautsprecher und jedes Ohr, ganz egal, wo auf dieser Welt sie beheimat sind, geradezu danach schreit, ABSYNTHE MINDED-Lieder spielen beziehungsweise hören zu dürfen.

Franz X.A. Zipperer

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Absynthe Minded

 

Bereits seit 2004 sind ABSYNTHE MINDED als Band unterwegs. Vier Platten hat das belgische Quintett aus Gent um den Sänger und Gitarristen Bert Ostyn bisher veröffentlicht. Die aktuelle „As It Ever Was“ ist ihre fünfte. Vom ersten Ton an zieht die Platte die ganze Aufmerksamkeit auf sich. ABSYNTHE MINDED sind offenbar eine ganz famose Rockband: Gitarre, Gesang, Tasteninstrumente, Schlagzeug und Bass. Und dann im nächsten Klangmoment ganz zweifellos nicht. Da erklingen ein jazzig angehauchtes Kornett, eine swingende Geige und eine vibrierende, schmatzende Hammondorgel. „Wir haben uns nie Gedanken darüber gemacht, was es denn bedeuten könnte, eine normale Rockband zu sein“, lacht Bert Ostyn, „wir machen einfach Musik. Unsere Musik.“ Dafür heimsen ABSYNTHE MINDED Lorbeeren ohne Ende ein. So bescheinigt ihnen das Monatsmagazin Focus Knack bereits 2004, dass ihre Debut-CD „Acquired Taste“ zur wohl besten Platte der Nullerjahre zu zählen ist. Auch die Radiohörer können an den magischen Liedern von ABSYNTHE MINDED nicht vorbeihören. Die Single „My Heroics, Part One” wird folgerichtig von Radio Brüssel zum besten belgischen Stück der Dekade gewählt. Einer der größten Anhänger von ABSYNTHE MINDED ist Tom Barman, der Frontmann von dEUS. Er und seine Truppe nehmen die fünf Genter mit auf ihre Tour quer durch Holland, Portugal und Deutschland.

Magische Melodiebögen mit Suchtfaktor

Was aber macht diese angesprochene magische Sogwirkung der ABSYNTHE MINDED-Stücke aus? Was haben Jan Duthoy an Piano, Orgel und Gitarre, der Kontrabassist und Tastenmann Sergej Van Bouwel, Renaud Ghilbert an der Violine und am Kornett sowie Jakob Nachtergaele am Schlagzeug, die Mannen um Bert Ostyn, was andere Musiker nicht haben? „Zunächst einmal eine ureigenen Bandgeschichte, die damit beginnt,  dass wir uns akustisch und von Django Reinhardt beeinflusst am Swing der Manouches, den französischsprachigen Sinti abarbeiteten“, blickt Bert Ostyn zurück in die Gründerjahre des Fünfers. Die Grundlage für die heutigen magischen Melodiebögen mit Suchtfaktor ist somit gelegt. Die weitere Entwicklung des Stils von ABSYNTHE MINDED, der mehr und mehr elektronische Elemente in die Kompositionen einziehen lässt, ist immer geprägt durch den persönlichen kreativen Geist der einzelnen Multiinstrumentalisten. „Ich entdeckte beispielsweise während meines Studiums zum Toningenieur neben Django Reinhardt auch den Klangkosmos von Miles Davis“, beschreibt Bert Ostyn seine Einflusssphären, „vorher aber waren schon so unterschiedliche künstlerische Charaktere, wie Bobby McFerrin, Roy Orbison oder Nirvana einflussmäßig tätig.“ Allen diesen Künstlern ist eins gemeinsam, der strikte Glaube daran, dass musikalische Schlagbäume dazu da sind, niedergerissen zu werden. „Alles geht, du musst es nur zulassen“ reflektiert Bert Ostyn das Schaffen von ABSYNTHE MINDED, „und dieses Zulassen wurde für uns ein unerschöpflicher Quell für unsere Lieder.“

Stücke voller feiner und großer Momente

Wer auf einem solch einem musikhistorischen Hintergrund denken und handeln kann, dem stehen alle Türen offen. Der darf bewusst zitieren und wird nie kopieren; denn alles dient der Entwicklung eines zutiefst eigenen Stils. Einer musikalischen Vision voller feiner und großer Momente. „Uns geht es beim gemeinsamen Arbeiten an Stücken um nichts anderes, als um die Einzigartigkeit derselben“, erklärt Bert Ostyn, „wie etwa beim Stück ‚Little Rascal’, da hatten wir arabische Klänge im Sinn und sind auf alte Aufnahmen von Cairophon Records, eines der größten arabischen Plattenlabels bis in die 1970er-Jahre hinein, gestoßen und haben diese im Stück auftauschenden Klänge dort gesampelt. Auch hierbei wird unser Arbeitsprinzip deutlich. Alles was wir in ein Lied packen, muss ihm dienlich sein. das Stück ist der Boß.“ Ein weiterer Faktor macht die Musik von ABSYNTHE MINDED so hörenswert. Der Raum, den sie dem Hörer zur Verfügung stellen, indem sie sich der größten Herausforderung für Musiker stellen, nämlich der, eine Note auch mal liegen zu lassen und nicht zu spielen. So bauen sie dem Hörer ein Klanghaus und er darf es möblieren. Bei allem freien kreativen Geist sind ABSYNTHE MINDED Melodiefanatiker. Der Melodie wird nichts geopfert. Sie muss stehen. Was noch steht, ist der aufregende Klangcocktail aus Folk-, Jazz-, Blues, Oriental- und Indierock-Zutaten. Von der intimen, klavierbefeuerten Ballade über popdurchtränkte Mitsingverse und schlendernde, melancholische  Rhythmen bis hin zur episch anmutenden Taschenoper. Ein Mix, der zudem noch so gelassen und zurückgelehnt vorgetragen wird, dass jeder Lautsprecher und jedes Ohr, ganz egal, wo auf dieser Welt sie beheimat sind, geradezu danach schreit, ABSYNTHE MINDED-Lieder spielen beziehungsweise hören zu dürfen.

Franz X.A. Zipperer

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