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Anni B Sweet

ANNI B SWEET war schon ein Indie-Star, bevor sie überhaupt ein Album veröffentlicht hatte. Vor einigen Jahren nimmt die zarte Spanierin Ana López mit Brian Hunt (Russian Red, Half Foot Outside, Templeton) in Madrid ein Demo auf und veröffentlicht die Songs auf MySpace.

Von diesem Moment an wird sie eines dieser seltenen ‚New National Indie’-Phänomene: Fans und Kollegen in der Community reichen die musikalischen Rohdiamanten begeistert weiter und binnen Wochen ist Ana alias ANNI B SWEET weit mehr als ein Geheimtipp. 2008 gewinnt sie einen Demo-Wettbewerb des spanischen Musikmagazins ‚Mondo Sonoro’, wird für das renommierte Festival ‚FIB’ engagiert, supportet Antonio Vega und ihre Tour ist restlos ausverkauft. Annis akustische Folk-Perlen und ihr kristallklarer Gesang erobern die Herzen offensichtlich im Sturm: Indie oder Nicht-Indie.

Seit sie sieben Jahre alt ist, schreibt Annieigene Songs. Anfangs improvisiert sie a capella auf dem Rücksitz des Autos ihres Vaters – wenig später wird sie ziemlich gut darin, zu Samples ihrer Spielzeug-Orgel zu freestylen. Als Teenager experimentiert sie in Rock ‘n‘ Roll- und Pop-Bands und findet ganz entspannt ihren eigenen Stil. Heute, mit 23, ist ANNI B SWEET eine starke Songwriterin mit einer unverwechselbaren Interpretation von Folk in der Tradition von Bob Dylan, Joan Baez, Kate Bush und Cat Power. Ihre Melodien klingen zunächst schlicht, entpuppen sich aber bald als ausgereifte Arrangements mit reicher Instrumentierung und subtil inszenierten Soundebenen. Brian Hunt, ihr erster Fan, war auch bei der Produktion von Annis erstem Album dabei und hat die Songs auf „Start Restart Undo“ entscheidend mitgeschliffen.

Manche vergleichen die aparte Solokünstlerin aus Malaga mit Micachu, St. Vincent oder anderen bösen Mädchen des modernen Art-Pop. Zu Recht, denn die luftigen Kompositionen sind sanft und süß, lassen aber bewusst genug Raum für komplexe Themen. Existenzängste, latente Traumata und der ewige Zweifel am eigenen Gefühl. „Are we afraid of our emotions?

Haven’t I got blood in my veins? ‘Cause all I spit out is tears when I’m hurt“, singt sie in „Song Of Pain“ und spricht ohne Scheu aus, was uns alle bewegt. Mit Ausnahme des Covers „Tumbando en mi moqueta azul” stammen alle Titel von „Start Restart Undo“aus ihrer eigenen Feder. Dargeboten im perfekten Englisch einer rassigen Südländerin mit britischer Schulausbildung – ein weiterer Gegensatz, der die Faszination von ANNI B SWEET ausmacht.

Warum sollte man diesen Melodien, die umwerfen und gleichzeitig aufrichten, widerstehen wollen? Wir gewinnen doch alle, wenn wir ihr zuhören: Der Wind beruhigt sich, die Wolken sind nur Dekoration und auf einmal ist der Winter zu Ende. Danke.

Die Debütsingle „Motorway“von ANNI B SWEET erscheint Mitte August.

Presse