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Butcher The Bar & Stankowski

Vor drei Jahren bot uns Joel Nicholson das erste Mal einen Einblick in sein Innerstes: „Sleep At Your Own Speed“, sein Debüt als BUTCHER THE BAR, handelte von den leichtfüßigen Unsicherheiten des Erwachsenwerdens und erblickte in der Intimität seines Schlafzimmers das Licht der Welt. Mittlerweile bewohnt Joel ein ganzes Haus in Manchester, dessen Räume sehr sonnig und lichtdurchflossen sein müssen: denn die neuen Songs erinnern mit ihren feingliedrigen Melodien an funkelnde Staubpartikel, die im Sonnenlicht tanzen. Versammelt sind diese Songs auf „For Each A Future Tethered“, einem Album, mit dem Joel nicht nur seine persönliche Erzählung fortschreibt.

Auch die Geschichte des verdichteten Songwritings in der Tradition großer Musiker wie Nick Drake, Paul Simon und Elliott Smith erhält ein neues Kapitel. Neue Seiten lassen sich auch am Arrangement entdecken: Waren die Songs des Debuts noch größtenteils auf dem folkigen Fundament von Gitarre, Banjo und Gesang errichtet, tönen auf „For Each A Future Tethered“ nun auch Instrumente wie Trompete, Klarinette und Klavier. Und so fühlt man sich dann bei einigen neuen Stücken, zum Beispiel „Bobby“ an Labelkollegen wie Seabear, aber auch an Indie-Popgrößen wie The Lucksmiths erinnert. Einige Songs – wie das zuversichtliche Wiegenlied „Cradle Song“ und „Blood For The Breeze“ könnten Folkstandards sein, andere wiederum setzen neue Standards für Folk Music. Bereits der Opener „Sign Your Name“ bietet ein erstaunliches Maß an Dichte bei gleichzeitiger Gelöstheit. Joels Stimme lässt sich von den Instrumenten geradezu umranken. Auf „For Each A Future Tethered“ spielt BUTCHER THE BAR Folkpop mit großem Herz, und wer schon einmal die ganze Welt umarmen wollte, kann sich nun beim Hören dieses Albums zurückgeliebt fühlen.

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