F.R.
Willkommen zu Hause Tour 2011
F.R.ist zurück! Reifer, lauter und kompletter denn je.
„Ich ziel’ ins Blaue hinein, um ins Schwarze zu treffen“, hört man ihn auf seinem nunmehr fünften Studioalbum ankündigen. Zu viel versprochen? Niemals. Aber MITTEN ins Schwarze! „Ganz normaler Wahnsinn“ vertont das Gefühl einer Generation, die beinahe sarkastisch mit ihrer Orientierungslosigkeit umgeht („es gibt zu viele Türen, also gehen wir durch keine“), zwischen Internet, Realität und Internetrealität. F.R. wagt sich an große Themen mit einer Leichtigkeit, die tiefe persönliche Einblicke zulässt, ohne das Feingefühl zu verlieren. Dabei wird eine einzigartige Stimmung erzeugt, die offenbar in jedem der vierzehn Titel mitschwingt. Melancholisch, aber nie sentimental. Nach vorne preschend, aber nie stupide brachial. Die Produktionen scheinen zu schweben, zeitweise abzuheben, doch basieren durchgehend auf einem Fundament von harten, krachenden Drums. Nach oben bleibt immer Luft für einen Künstler, der sein Handwerk versteht wie kaum ein Zweiter hierzulande.
Von der Schule in die Uni? Nein! Das bestandene Abitur zuhause gelassen, nach Berlin gezogen und ins Studio eingeschlossen. Verstärkung holte sich der gebürtige Braunschweiger bei seinen langjährigen Wegbegleitern, den Beatgees, sowie bei der Berliner Szeneband ZPYZ. Der Leidenschaft erstmals freien Lauf gelassen, entstand dieses Album von selbst, wie einen Rausch beschreibt es der 21-Jährige. Und wie es der ganz normale Wahnsinn will, heißt F.R.'s Mitbewohner in seiner neuen Wahlheimat zufällig Tim Bendzko, der momentan die Welt rettet und mit „Zweifellos“ das einzige Feature auf „GnW“ beisteuert.
Woher aber kommt diese Aufbruchstimmung und Entflammtheit, die das neue Album durchweht? Ist es die frisch gewonnene Freiheit, die der Umzug von Braunschweig nach Berlin mit sich brachte? Die Anonymität der Metropole, die das vollständige Versinken in die eigene Albumproduktion erst zuließ? Das Selbstbewusstsein nach einer erfolgreich beendeten Tour? Es ist die Summe dieser Ereignisse, sagt F.R., der sich die Frage seiner letzten Platte („Wer bist du?“) selbst beantwortet hat. Ein etablierter Rapper, der seit seinem zwölften Lebensjahr für diese Musik brennt.
Schon immer Vollblut-Künstler, seit Kurzem Vollzeit-Künstler. Ja, eine „ganz normale“ Entwicklung. Dennoch irgendwie Wahnsinn!