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Sondaschule

Der Ruhrpott liegt immer noch brach und verfällt. Aber nach dem Krisenjahr 2016 gilt das auch für die ganze Welt. Die Ska-Punks der SONDASCHULE aus Mülheim an der Ruhr widersetzten sich vor zwei Jahren mit ihrem Top-10-Album "Schön kaputt" der wunderschönen Hässlichkeit des regionalen Untergangs mit Pauken, Trompeten und Offbeats. Doch jetzt sind andere Geschütze gefragt: "Schere, Stein, Papier", ihr neues Album, das im Juli, dem 15. Jubiläumsjahr der Band erschien, ist politischer, ernster. Und eine dringende Reaktion auf unsere Krisenzeit.

Die Spaß-Punks erwachsen darauf zu einer politischen Band, aber bleiben ihrem schwarzen Humor treu und widmen sich Themen wie Endlichkeit, Amsterdam und Waffenscheinen bei Aldi mit der nötigen Portion Augenzwinkern. "Die Frage aller Fragen, am Ende liegt’s bei dir: Himmel oder Hölle? Schere, Stein, Papier?" heißt es auf er ersten Single, dem Titeltrack des Albums. "Schere, Stein, Papier" besinnt sich auf den ursprünglichen Punk-Gedanken und ist ein wichtiges Statement für Weltoffenheit und gelebten Multikulturalismus, wie er im Pott bereits seit den Sechzigern zelebriert wird. Man muss sich positionieren, in diesen Zeiten: Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander. Der Stein, der ins Rollen gebracht wird, steht für Aufstand, Selbstermächtigung. Am Ende, so hoffen die Ruhrpott-Helden aber, siegt die Macht des Wortes, des Papiers: "Schere, Stein, Papier", das siebte Album der SONDASCHULE ist ein mutiges musikalisches Zeichen für Menschlichkeit.

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