Strandlichter
Lieblingslieder-Tour 2015
Die Geschichte von STRANDLICHTER fängt so an, wie wohl viele Bandgeschichten irgendwann irgendwo mal anfangen. Durch das neugierige Stöbern im elterlichen Plattenschrank, die mehr schlecht als recht verfolgte musikalische Früherziehung, erste ungelenken Griffe auf der Klaviertastatur und am Gitarrenhals, das Aufschauen zum rockmusikhörenden Bruder. All das haben die fünf Jungs von STRANDLICHTER erlebt – und so wie jeder der fünf Jungs aus dem ostsächsischen Bautzen erste musikalische Gehversuche unternimmt, träumt auch jeder von ihnen davon, irgendwann mal in einer Band zu spielen, auf den großen Bühnen zu stehen und bejubelt zu werden.
Und die Band von der alle träumen, sind Sänger Jan, Schlagzeuger Friedi, Saxophonist Steve, Gitarrist Alex und Bassist Abbo ab 2005 dann auch - aber statt auf den großen Bühnen stehen die fünf am Wochenende in den Seniorenheimen der Umgebung und spielen mit ihrer Löffelmusik gegen redselige Rentnerinnen an, die trockenem Marmorkuchen kauen und dünnen Filterkaffee schlürfen. Moment, Löffelmusik? „So nennt man bei uns unaufdringliche Musik, die im Hintergrund läuft und zu der sich ungestört essen oder Geburtstag feiern lässt“, erklären die Jungs und lachen.
Aber bald schon hat das Quintett genug von der Limitierung auf gut gespielte Hintergrundbeschallung. Aus dem Repertoire an musikalischen Standards entwickeln sich erste eigene Songs. Mit denen im Gepäck spielen sie als Support für Silbermond vor 7000 Leuten in der Dresdener Messehalle und auf dem ungarischen Sziget-Festival und gehen als Vorband von Gregor Meyle oder Tiemo Hauer auf Tour durch ganz Deutschland. „Das war hilfreich für uns, weil wir uns so auch Fans in den anderen Teilen von Deutschland erspielen konnten“, blickt Alex gemeinsam mit den anderen auf über 400 Live-Auftritte zurück, die man der Band durchaus anmerkt.
Als nächstes steht die „Lieblingslieder“-EP der Band, die auch die musikalische Weiterentwicklung der Band verdeutlicht. „Jeder von uns fünf hat unterschiedliche Einflüsse und die finden sich mal mehr und mal weniger in der Musik wieder“, erklärt Abbo. In der Tat findet sich auf der EP eine musikalische Bandbreite, die überrascht. Elektrisches und Akustisches, Schnelles und Langsames, Gutgelauntes und Trauriges – scheinbare Gegensätze, musikalisch und textlich vereint. Und so finden sich unter den fünf Songs die mit subtilem Pathos versehene Ballade „Wie weit“, aber genauso eben auch lupenreiner Mitsing-Pop im Titeltrack „Lieblingslieder“ oder Reinform-Indierock mit pfeilschnellen Gitarren-Akkorden und tanzbarem Takt „Ich laufe“. Einfach Musik, zu der sich ganz wunderbar Lachen, Weinen, Tanzen und Zuhören lässt.