Cold Years
Mo-Fr: 10-16 Uhr
Gäste: Plaiins
Mit ihrem emotionalen Stil gelten COLD YEARS als neue Hoffnung im Rock 'n' Roll-Zirkus. Am 4. Oktober gastieren die schottischen Newcomer in Stuttgart im Im Wizemann.
COLD YEARS treffen den Zeitgeist, erobern die Herzen der Fans im Sturm und sind einer der interessantesten Newcomer der letzten Jahre. Warum? Ganz einfach: Stellen Sie sich vor, Against Me! gehen mit den Foo Fighters ein paar Bier trinken und treffen dabei zufällig auf Bruce Springsteen. Voilà - Cold Years!
Trotz Corona schaffte es die 2014 gegründete Band im September 2020 in Hamburg ihr Debüt in Deutschland zu geben. Nach Corona beachlossen COLD YEARS voller neuer Energie und Emotionen, ihre musikalische Kreativität zu entfesseln und auf "Goodbye To Misery" (2022) aus ihrer Komfortzone herauszutreten. Ursprünglich war einer der Songs sieben Minuten lang. In einem anderen Lied ist eine Luftschutzsirene aus den 1940er Jahren zu hören. In anderen Momenten hört man die stadiontaugliche Beherrschung eines Green Day-Refrains in Kombination mit der Art von Bösartigkeit, die man in der melodischen Brillanz von Against Me! in Vollgas findet. Der kühne Opener "32" zeigt die ganze "We're Generation Fuck It All"-Herrlichkeit einer Band, die nichts zu verlieren hat und in jedem Moment alles gibt. "Keiner von uns wird jemals seine Hypotheken abbezahlen, keiner von uns wird schuldenfrei sein, und keiner von uns wird in Rente gehen. All das ist für unsere Generation vorbei. Es ist mir völlig egal, was mit mir passiert, wenn ich 65 bin. Man muss das Leben in diesem Moment leben. Man muss Risiken eingehen. Und davor hatte ich immer Angst. Aber jetzt habe ich keine Angst mehr", erklärt Sänger und Gitarrist Ross Gordon.
Inmitten all dieses neu entdeckten Optimismus und der Positivität enthält "Goodbye To Misery" auch mehr legitime Wut und Rebellion als man auf den meisten modernen Punk-Platten findet. Wenn überhaupt, dann klingen COLD YEARS noch wütender als je zuvor. Verständlicherweise, denn es gibt viele Gründe dafür, wie zum Beispiel "Britain Is Dead". Ein Song, der uns daran erinnert, dass, wenn man nicht wütend ist, man nicht aufpasst. "Es ist nicht einmal politisch; es ist eine moralische Haltung. Seit dem Brexit ist unser Land eine verdammte Schande", sagt Gordon ohne zu zögern. "Die Leute streiten sich um Toilettenpapier. Es gibt Supermärkte, die versuchen, einen Union Jack auf alles zu kleben, damit es hochwertig aussieht. Es gibt keinen Grund, stolz darauf zu sein, Brite zu sein. Das Empire hat jahrelang Zivilisationen ausgebeutet und ausgeplündert. Britisch zu sein ist nichts, womit ich mich identifiziere, und ich glaube nicht, dass die meisten Menschen unserer Generation es für cool halten. Es ist peinlich. Und jetzt sind wir die Lachnummer der Welt."