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Emilíana Torrini

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EMILIANA TORRINI hat sich durch auf einem Dachboden gefundene Liebesbriefe zu einem Album voller großer Geschichten und kleineren Dramen inspirieren lassen. Am 5. Oktober stellt die Musikerin mit den italienisch-isländischen Wurzeln ihr neues Werk "Miss Flower" in Stuttgart in der Liederhalle vor.

Eine große Kiste unter dem Dachgeschoss. Darin: Liebesbriefe. Dutzende Liebesbriefe, von Männern aus der ganzen Welt, über Jahrzehnte geschrieben an eine Frau, deren Leben so spannend war wie auch geheimnisvoll. Von diesem Ausgangspunkt aus hat EMILIANA TORRINI „Miss Flower“ entwickelt, ihr erstes Soloalbum seit zehn Jahren. Was klingt wie ein absurdes Märchen oder der Einstieg in einen Familienroman, ist Torrini wirklich passiert: Nach dem Tod der Mutter einer ihrer engsten Freundinnen fanden sie in deren Wohnung die Kiste mit besagten Liebesbriefen, säuberlich in Ordern sortiert. „Sie hatte neun Heiratsanträge bekommen, aber nie geheiratet“, erzählt Torrini, „wir haben angefangen, einige dieser Briefe, meist, aber nicht nur, von Männern zu lesen. Sie waren ziemlich besessen von ihr, total verknallt.“ Lachend und heulend arbeiteten sie sich durch die Briefe, lasen staunend, dass die Mutter, Geraldine Flower, nach der das Album auch benannt ist, als Teenager einen Nebenjob hatte, bei dem sie ein Löwenjunges nachts durch die Friedhöfe Londons spazieren führte. Oder dass ihr ein Mann schrieb, dass er an sie denke, wenn er den Rasen mäht. „Das hatte so eine Sixties-Sexiness“, sagt Torrini und lacht, „da habe ich meine Freundin gefragt, ob ich darüber einen Song machen darf.“

Sie durfte. Und praktischerweise ist ihre Freundin mit EMILIANA TORRINIs langjährigem Keyboarder und Songwriting-Partner Simon Byrt verheiratet. Im kleinen Homestudio im Garten, zu ihren Füßen der Hund von Geraldine, lassen sie sich vom Brief inspirieren und entwickeln daraus einen Song. Und hören nicht mehr auf: aus dem Fundus der Kiste ziehen sie immer mehr Briefe und Geschichten und lassen sich zu immer neuen Songs, neuen Narrativen, aber auch neuen Soundlandschaften und Klangwelten inspirieren. So entsteht über zwei Jahre „Miss Flore“. „Es sollte eine Popplatte werden, wir wollten es anders machen“, erinnert sich Torrini. Sie flechten die Narrative ineinander, ein Song kann auf Basis von dutzenden Briefen einer Person entstanden sein. Jeder Song ist unterschiedlich in Soundwelt und Struktur. Klar, beziehen sie sich doch auf sehr unterschiedliche Menschen und Charakteren: „Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich sogar mein Akzent verändert.“ Zusammengehalten werden die Stücke von Emilíana Torrinis unverwechselbarer Stimme, dem Fokus auf elektronische Elemente und einer einzigartigen Mischung aus Melancholie und Witz.

Nachdem EMILIANA TORRINI in den vergangenen zehn Jahren kein Soloalbum veröffentlichte, ist "Miss Flower" das Ergebnis einer wieder entfachten Liebe zur Musik. Verspielt und frei, experimentell und erwachsen taucht EMILIANA TORRINI in verschiedenste Welten, lebt in den einzelnen Tracks große Liebesgeschichten, kleine Dramen und intensivstes Leben. Und baut damit nicht nur der unnachahmlichen Geraldine Flower ein Denkmal, sondern auch weiblicher Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Emilíana Torrini wird präsentiert von:

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