Phil Campbell & The Bastard Sons
Mo-Fr: 10-16 Uhr
Gäste: Motor City Mayhem
Im Prinzip hat der walisische Gitarrist PHIL CAMPBELL in seiner Karriere alles erreicht. 32 Jahre lang war er der Gitarrist von Motörhead, nahm in dieser Zeit 16 Studioalben mit den britischen Rockern auf, gewann einen Grammy – neben vier weiteren Nominierungen – sowie zahllose weitere Preise wie etwa zwei Golden God Awards des Metal Hammer sowie einen Kerrang! Award. In einer Umfrage wurde Campbell auf Platz 20 der „100 einflussreichsten Waliser aller Zeiten“ gewählt (noch vor Landsmännern wie Schauspieler Anthony Hopkins oder Autor Roald Dahl), zudem gilt sein Gitarrenspiel als eines der konsistentesten auf der britischen Insel.
Kurz: PHIL CAMPBELL hätte sich problemlos zur Ruhe setzen können nach dem überraschenden Tod von Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister sowie dem anschließenden Ende dieser wohl wichtigsten Hardrock- und Heavy Metal-Gruppe Großbritanniens. Doch stattdessen gründete er eine neue Band – mit seinen drei Söhnen Todd, Dane und Tyla: PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS waren geboren. Ihre selbstbetitelte Debüt-EP, im vergangenen November erschienen, macht viel Geschmack auf das anstehende erste Album, denn es zeigt druckvollen, zeitlosen Rock'n'Roll von Musikern, die sich ganz der rohen Energie verschrieben haben. Zwischen dem 13. und 16. März kommt das Quintett, das neben Campbell und seinen Söhnen noch aus dem Sänger Neil Starr besteht, erstmals für drei Konzerte in Köln, Berlin und Hamburg live nach Deutschland. Nun wurden noch zwei Zusatzshows angekündigt: Am 18. März gastiert er in München, am 19. in Ludwigsburg.
PHIL CAMPBELL war gerade einmal 16 Jahre alt, als er mit dem Erwerb seiner ersten Gibson Les Paul-Gitarre den Weg des professionellen Rockmusikers unumstößlich einschlug. Zu dem Zeitpunkt hatte der im walisischen Pontypridd geborene – und bis heute dort lebende – Musiker bereits seit sechs Jahren in zahlreichen Formationen gespielt und unter anderem auch als musikalischer Begleiter einer Comedy-Truppe gearbeitet; ein Faible, das er bis heute betreibt, inzwischen allerdings als Leiter seiner eigenen Campbell Comedy Corporation.
1979 gründete er, beeinflusst von den Gitarrengrößen dieser Zeit wie Jimi Hendrix, Jimmy Page und Todd Rundgren, die Heavy Metal-Band Persian Risk, mit der er zwei Alben veröffentlichte, bevor er 1984 von Lemmy Kilmister zu einer Audition für den frei gewordenen Posten des Motörhead-Gitarristen eingeladen und in der Folge angeworben wurde. In den anschließenden 32 Jahren tourte Campbell mit Motörhead fast ohne Unterlass um die Welt und nahm mit ihnen 16 Alben auf. Für rund 90 Prozent aller seither entstandener Motörhead-Songs gilt er als Co-Songwriter, manch ein großer Band-Hit stammt sogar allein aus seiner Feder – darunter All-Time-Favourites wie „Orgasmatron“, „Going To Brazil“ oder „Rock Out“. Kurzum: Mit Motörhead wurde Campbell zu einer Legende der englischen Musikszene – und ohne den tragischen Verlust von Lemmy Kilmister im vergangenen Jahr wäre die Geschichte wohl auf ewig so weitergegangen.
Nach der Auflösung von Motörhead in der Folge von Kilmisters Tod formierte Campbell zunächst eine Supergroup unter dem Namen PHIL CAMPBELL All Star Band mit Mitgliedern von Straight Lines, The People The Poet, Dopamine und Attack! Attack! und nahm mit dem Slipknot-Percussionisten Chris Fehn ein (bislang noch nicht erschienenes) Soloalbum auf. Doch sein Hauptaugenmerk liegt seit dem vergangenen Jahr auf einer einzigartigen Familien-Unternehmung: Zusammen mit seinen drei Söhnen Todd (Gitarre), Dane (Schlagzeug) und Tyla (Bass) sowie dem Frontmann und Vokalisten Neil Starr gründete er das Quintett PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS. Deren erste, selbstbetitelte EP sowie einige wenige, weithin gefeierte Festival-Auftritte im vergangenen Sommer belegen, dass sich PHIL CAMPBELL noch einmal zu einem Neustart aufgeschwungen hat, der in Hingabe, Begeisterung und Leidenschaft für pure, druckvolle Rockmusik seinesgleichen sucht.